Morphologie

griech. »Lehre von der Gestalt«],Teilgebiet der Anatomie bei Pflanzen, Tier und Mensch, eine vergleichende Betrachtung sowohl der makroskopischen (grober Aufbau der Organe) wie auch der mikroskopischen Dimension (Histologie).
Die Morphologie  setzt verwandtschaftliche Fragestellungen voraus. Unterschiedliche Grade der Verwandtschaft (Stammesgeschichte) gehören zu einer morphologischen Untersuchung. Damit ist Morphologie unter Einschluss der Paläontologie auch wichtiger Bestandteil der Erforschung der Evolution.

Fritz Zwicky und die morphologische Methodik

Vortrag Dr. R. Müller

"Die Welt hat eine neue Variante des 'Renaissancemenschen' nötig." Dies behauptete kein Geringerer als Jay W. Forrester, der Erfinder der Systems Dynamics und der "Grenzen des Wachstums" Anfang der 70er Jahre.

Was sind 'Renaissancemenschen'?  Nach Forrester "Individuen, die sich zwischen geistigen Disziplinen bewegen können, die viele Gebiete und ihre signifikanten Interrelationen begreifen können."

Ein grosser Renaissancemensch war z.B. der Florentiner Leon Battista Alberti, Athlet und Jurist, Künstler und Physiker, Schriftsteller und Päpsteberater, Ökonom und Architekt, ja sogar Ökologe - ein "uomo universale" im besten Sinne.  Bekannter sind Leonardo da Vinci und Paracelsus.

Ein solcher kraftvoller und vielseitiger Mensch war auch Fritz Zwicky.  Er hat Paracelsus hoch verehrt.  Es ist schon ungewöhnlich, wenn ein Astrophysiker und Raketenforscher eine Vortragsreihe an der ETH (1956) oder einen in Pasadena erschienenen Sammelband über "Morphology of Propulsive Power" (1962) mit einem Loblied auf Paracelsus beginnt.  Das kann und darf nur einer, der selber ein 'Renaissancemensch' ist.